Mit der steigenden Zahl an Elektroautos kommen auf die Vertrags-Partner der AMAG neue Herausforderungen zu. Andreas Laireiter, E-Mobilitäts-Spezialist bei der AMAG Import AG, unterstreicht im Interview, dass die AMAG für die E-Mobilität bereit ist.

Andreas, die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Das stellt neue Anforderungen an den Service und den Unterhalt. Was sind die grössten Umstellungen?

Die E-Mobilität hat grosse Auswirkungen auf das sogenannte After-Sales-Geschäft, weil Elektrofahrzeuge weniger Teile haben als Autos mit Verbrennungsmotor – nur noch rund 3000 statt 4000. Entsprechend benötigen E-Fahrzeuge weniger Service, der Austausch mancher Flüssigkeiten, etwa Motoren- und Getriebeöl, fällt komplett weg. Das bringt für die Kunden eine Kosteneinsparung von 20 bis 30 Prozent.

Muss ich damit rechnen, die Batterie meines E-Autos irgendwann austauschen zu müssen?

Wichtig zu wissen ist, dass der Volkswagen Konzern auf die Hochvoltbatterie eines Elektrofahrzeugs eine Garantie von acht Jahren beziehungsweise 160’ 000 Kilometern gibt. Die meisten Batterien werden ein Autoleben sogar um Jahre überdauern. Sollte dennoch ein Defekt auftreten, können die betroffenen Komponenten diagnostiziert und einzeln getauscht werden. Der Tausch eines kompletten Batteriepakets ist also nicht nötig.

Andreas Laireiter, Leiter Product Support Vehicle bei der AMAG Import AG, ist zusammen mit seinem Team unter anderem zuständig für den technischen Support von E-Mobilität, Autoelektrik, Infotainment, Heizung-Klima sowie Karosserie und Lack.

Können alle AMAG Partner Arbeiten an Elektroautos vornehmen?

Ja, alle unsere Partner in der Schweiz wurden in den letzten Monaten intensiv auf den neuen E-Modellen geschult. Bei der Reparatur von Hochvoltbatterien sind es jedoch nur wenige speziell ausgebildete Stützpunkte, die Arbeiten ausführen dürfen. Aktuell hat es in jeder Sprachregion einen Stützpunkt mit den AMAG Betrieben in Dübendorf (ZH), Crissier (VD) und Breganzona (TI).

Welche Vorkehrungen müssen für Reparaturen an Hochvoltbatterien getroffen werden?

Zuerst muss das Hochvoltsystem spannungsfrei geschaltet werden. Die Batterie instand setzen darf anschliessend nur ein ausgebildeter Hochvoltexperte (HVE) mit entsprechender Schutzausrüstung.

Sind Arbeiten an einem Elektroauto gefährlich?

Grundsätzlich nein. Bei Elektroautos sind die elektrischen Komponenten «eigensicher» ausgelegt. Das bedeutet, dass der Stromfluss der Hochvoltbatterie sofort unterbrochen wird, falls im System ein Defekt auftritt. Aus Sicherheitsgründen dürfen Arbeiten an Elektroautos jedoch nur von Personen durchgeführt werden, die dafür geschult sind.

Erich Reichmuth von der AMAG Import AG ist einer von 16 Schweizer Hochvoltexperten, die an den Batterien von Elektrofahrzeugen Reparaturen ausführen dürfen.

Und was geschieht mit der Batterie am Ende eines Autolebens?

Man macht entweder in den Herstellerwerken ein «Remanufacturing». Dabei werden die gebrauchten Batterien durch den Austausch einzelner Komponenten wieder für einen Einsatz im Elektrofahrzeug fit gemacht. Oder man verwendet die Batterie in Second-Life-Projekten weiter – ein sogenanntes «Re-Use». Denn nach dem Einsatz im E-Auto ist die Leistung für andere Anwendungen noch mehr als ausreichend, beispielsweise als Hausspeicher für eine Photovoltaikanlage. Irgendwann ist aber das Leben jeder Batterie vorbei. Dann wird sie recycelt, und ein Grossteil der Wertstoffe gelangt in den Kreislauf zurück.

Fügen Sie Ihren Kommentar hinzu

Es gibt noch keine Kommentare.