Im August hast du bei der AMAG die Lehre zur Automobilmechatronikerin begonnen, hattest du einen guten Start und wie hast du die ersten beiden Monate erlebt?

Julia Felber: Ich hatte einen sehr guten Start bei der AMAG. Wir hatten gleich zu Beginn ein so genanntes «Welcome Camp» mit allen anderen neuen Lernenden der AMAG. An diesen beiden Tagen traf sich ein Grossteil der neuen Lernenden der AMAG aus der gesamten Schweiz und wir erfuhren wichtige Informationen zum Beginn der Ausbildung. Auch im Betrieb bin ich herzlich empfangen worden. Auch wenn die erste Zeit anstrengend war, so habe ich die ersten Monate als sehr interessant empfunden.

Julia Felber an ihrem Arbeitsplatz (AMAG Utoquai)

Julia Felber an ihrem Arbeitsplatz (AMAG Utoquai)

Was ist genau unter dem Welcome Camp zu verstehen?
Julia Felber: Am Welcome Camp treffen sich an zwei Tagen zu Beginn der Ausbildung neue AMAG Lernende aus allen Bereichen und aus der gesamten Schweiz. (Anmerkung der Autorin: Dieser Anlass wurde in der vorliegenden Form in diesem Jahr zum ersten Mal veranstaltet. Insgesamt trafen sich 204 Lernende der AMAG aus allen Landesteilen). An diesen beiden Tagen erfährt man allerlei Wissenswertes über die AMAG und löst Aufgaben im Team, auch um sich gegenseitig kennen zu lernen. Insgesamt ein toller Anlass, den es sicher nicht bei jedem Unternehmen gibt.

Bekanntermassen sind Frauen in technischen Berufen eher schlechter vertreten als Männer, was hat dich zu dieser Ausbildung bewogen?

Timéa Tschannen: Schon als kleines Mädchen fand ich Autos faszinierend. Ich war nie diejenige, die mit Barbies gespielt hat, sondern habe mich mit Autos beschäftigt und mit diesen gespielt. Für mich war klar, dass ich eher etwas Handwerkliches zu meinem Beruf machen möchte und dass ein reiner Bürojob für mich nicht infrage kommt. Dies hat mich dann auch dazu bewogen, einmal in den Beruf der Automobilmechatronikerin hinein zu schnuppern.

Timéa Tschannen an ihrem Arbeitsplatz (VW Nutzfahrzeuge Center Uster)

Timéa Tschannen an ihrem Arbeitsplatz (VW Nutzfahrzeuge Center Uster)

Was denkst du woran es liegt, dass sich viele Frauen nicht oder nur wenig für technische Berufe interessieren? Kannst du die Vorurteile bestätigen? 

Céline Schatz: Ich denke, dass die Interessen von Frauen und Männern prinzipiell nicht dieselben sind. Daher interessieren sich auch Frauen weniger für technische Berufe. Umgekehrt gibt es ja auch Berufe, die vermehrt von Frauen ausgeübt werden, wie beispielsweise Pflegeberufe oder auch der eines Coiffeurs. Vielfach wissen jedoch Frauen auch gar nicht, was sie in einem solchen Beruf erwartet. Zudem gibt es beim Beruf der Automobilmechatronikerin eben auch schwerere Tätigkeiten wie beispielsweise beim Reifenwechsel, bei denen auch körperliche Kraft wichtig ist.

Céline Schatz an ihrem Arbeitsplatz (Audi Center Zürich Altstetten)

Céline Schatz an ihrem Arbeitsplatz (Audi Center Zürich Altstetten)

Sofern das nach so kurzer Zeit überhaupt beurteilt werden kann: Was ist das Besondere an der Ausbildung bei der AMAG?

Timéa Tschannen: Ich kann bisher nur für meinen Betrieb sprechen, da ich sonst noch nichts wirklich kennen gelernt habe. Hier ist der Umgang untereinander ein sehr familiärer. Wir duzen uns alle und der Zusammenhalt ist gross, wie in einer richtigen Grossfamilie.

Bevor du deine Ausbildung begonnen hast, was wusstest du schon von der AMAG?

Céline Schatz: Ehrlich gesagt wusste ich im Vorfeld noch nicht wirklich viel von der AMAG. Ich hatte die AMAG als ein freundliches und familiäres Unternehmen im Kopf, dies hat sich bisher auch so bestätigt.

Hat sich dein Bild, das du vorher von der AMAG hattest, in den letzten Monaten verändert?

Julia Felber: Da ich bereits meine Schnupperlehre bei der AMAG absolviert habe, konnte ich mir im Vorfeld ein gewisses Bild über den Beruf der Automobilmechatronikerin machen. Vorher dachte ich nicht, dass die Ausbildung mehr mit Mechanik und weniger mit Elektrik und Elektronik zu tun hat. Bereits während der Schnupperlehre habe ich festgestellt, dass man es als Automobilmechatronikerin nicht nur mit mechanischen Dingen zu tun hat.

Julia Felber an ihrem Arbeitsplatz (AMAG Utoquai)

Julia Felber an ihrem Arbeitsplatz (AMAG Utoquai)

In der Schule hast du sicher auch den Austausch zu anderen Lernenden, ist es auch hier etwas Besonderes, als Frau den Beruf der Automobilmechatronikerin zu erlernen? Gibt es noch andere angehende Automobilmechatronikerinnen bei dir in der Schule? Wie ist der Austausch zu den anderen Lernenden?

Timéa Tschannen: Bei mir in der Klasse gibt es keine andere Frau, die den Beruf der Automobilmechatronikerin erlernt. In der Schule weiss ich noch von einer anderen Frau, die die Ausbildung zur Automobilfachfrau absolviert, also auch hier ist es nach wie vor etwas Besonderes. Der Kontakt zu meinen Klassenkameraden ist gut, obwohl sie zu Beginn mir gegenüber etwas zurückhaltend waren. Mittlerweile bin ich aber voll akzeptiert und seit einer meiner Mitschüler gemerkt hat, dass ich in der Schule gut bin, kommt er bei Fragen gerne auf mich zu.

Hast du auch Kontakt zu Lernenden aus anderen Bereichen in deinem Betrieb? 

Julia Felber: Ja, wir haben uns am Welcome Camp kennengelernt. Abgesehen von mir haben dieses Jahr noch ein weiterer Automobilmechatroniker sowie eine KV-Lernende mit ihrer Ausbildung begonnen. Wir tauschen uns aus und gehen auch immer mal wieder gemeinsam zum Mittagessen und sehen uns auch in der Freizeit. Darüber hinaus habe ich während der Arbeit auch regelmässigen Kontakt zu Lernenden aus dem Ersatzteillager.

Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus? Gibt es überhaupt einen «typischen» Arbeitstag?

Céline Schatz: Es gibt gewisse Tätigkeiten, die immer morgens und immer abends anfallen. Hierzu gehört beispielsweise das Einstellen der Maschinen und die Bereitstellung verschiedener Flüssigkeiten am Morgen und das Aufräumen am Abend. Dazwischen sind meine Aufgaben sehr abwechslungsreich. Gewisse Arbeiten kann ich schon zum jetzigen Zeitpunkt selbständig ausführen. Ansonsten wird mir auch sehr vieles zuerst einmal erklärt und gezeigt und ich darf dann üben.

Céline Schatz an ihrem Arbeitsplatz (Audi Center Zürich Altstetten)

Céline Schatz an ihrem Arbeitsplatz (Audi Center Zürich Altstetten)

Was machst du gern in deiner Freizeit?

Timéa Tschannen: Ich mache sehr gern Muskel-/Krafttraining, was mir im Rahmen meiner Ausbildung auch zugutekommt. Ich habe festgestellt, dass mir in den Armen noch etwas Kraft fehlt, von dem her ist das Training umso wichtiger. Zudem Kickboxen, was ich aufgrund einer Muskelzerrung aber aktuell pausiert habe. Schliesslich liebe ich es auch noch zu zeichnen und zu fotografieren.

Timéa Tschannen an ihrem Arbeitsplatz (VW Nutzfahrzeuge Center Uster)

Timéa Tschannen an ihrem Arbeitsplatz (VW Nutzfahrzeuge Center Uster)

Was gefällt dir bisher am besten und was gefällt dir weniger gut an der AMAG? 

Julia Felber: Mir gefällt bei der AMAG sehr gut, dass man mir bereits nach so kurzer Zeit grosses Vertrauen schenkt und dass ich schon jetzt einige Aufgaben selbständig erledigen darf. Ich werde von meinen Kollegen resp. Vorgesetzten auch dazu ermutigt. Dies ist keineswegs selbstverständlich, wenn man sich in der Ausbildung befindet. Weniger schön finde ich beispielsweise das Putzen, aber auch dies gehört eben dazu. Zudem gibt es bei jedem Job einfach Sachen, die man nicht so gern macht, aber die trotzdem erledigt werden müssen.

Was ist dein persönliches Ziel für die Zukunft? 

Céline Schatz: Sehr gerne möchte ich meine Ausbildung gut abschliessen, dies ist eigentlich mein grösster Wunsch resp. mein grösstes Ziel für die nähere Zukunft.

Wir danken den drei jungen Frauen für ihre Zeit und werden an dieser Stelle von Zeit zu Zeit wieder über sie und ihre Ausbildungsfortschritte berichten.

Weitere Informationen über die Ausbildungsberufe bei der AMAG.

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