Einführung Motoröl

In die Grossfamilie der Schmierstoffe gehören das Getriebe-, das Hydraulik- und das Motoröl. Die meisten von uns kommen am ehesten mit dem Motoröl in Kontakt. Denn unsere Fahrzeuge benötigen zwingend Motoröl – es schmiert den Motor und schützt vor einem Motorschaden. Motoröl wird in einem Serviceintervall zwischen ein und zwei Jahren gewechselt. Dazwischen ist eine regelmässige Kontrolle zu empfehlen. Motoröl kann man zwar an der Tankstelle kaufen und theoretisch selbst auffüllen. Doch so simpel es beim Nachfüllen des Scheibenwischerwassers ist, wird es beim Motoröl doch etwas komplexer. Denn es gibt unzählige verschiedene Öle und nicht jedes passt in jedes beliebige Fahrzeug. Zudem gibt es Unterschiede in der Qualität und demnach im Preis. Da steht der Kunde nun vor dem Regal und überlegt, ob er sich am Preis, der Marke oder der generellen Sympathie der Flasche orientieren soll. Korrekterweise sollte keines der vorher genannten Attribute als Anhaltspunkt dienen. Man sollte nämlich wissen, welches Öl überhaupt in das Fahrzeug gefüllt werden darf. Das passende Öl wird vom Hersteller vorgegeben. Im Serviceheft des eigenen Fahrzeugs findet man Informationen zum Motoröl. Dort sind Nummern aufgelistet, die sich auch auf der Ölflasche im Regal wiederfinden. Diese Nummern bedeuten, dass das Öl für dieses Fahrzeug freigegeben, zertifiziert und demnach geeignet ist. Wenn man sich nicht an die vorgegebenen Motoröl-Klassifikationen hält, riskiert man einen Motorschaden und kann einen Verlust der Herstellergarantie zur Folge haben.

Aufgaben des Motoröls

  • Schmieren
  • Kühlen
  • Korrosionsschutz
  • Abtransport von Feinstaub
  • Hält das Innere des Motors sauber
  • Feinabdichtung

Garagenbetriebe wissen Bescheid

Die Suche nach Informationen fällt selbstverständlich weg, wenn das Öl im Garagenbetrieb nachgefüllt wird. Dort arbeiten Spezialisten, die genau wissen, welches Öl in welches Fahrzeug gefüllt werden darf. Die Garagenbetriebe werden auf unterschiedliche Weise mit Öl versorgt. Es gibt die 1 Literflasche, das Fass oder dann die Füllung eines Tanks durch einen Tanklastwagen. Letzteres ist sehr effizient und praktisch für den Betrieb. Ein Tankbehälter in der Werkstatt hat ein Fassungsvermögen von 1000 – 2500 Liter. Zudem verfügen die Behälter meist über einen Sensor im Innern des Tanks, über welchen die Nachbestellung des Öls automatisch ausgelöst wird, sobald der Füllstand unter einen gewissen Wert sinkt. Das Öl kann in der Garage an der sogenannten «Öl-Bar» direkt über eine Ausgabepistole in das Fahrzeug gefüllt werden. Bei einem Service wird das Motoröl im Fahrzeug vollständig abgelassen und neu aufgefüllt. Denn über die Zeit wird das Öl durch Russpartikel und Wasserdunst verunreinigt. Im Schnitt füllen die Mechaniker pro Service 4 Liter neues Öl ein. Am häufigsten wird das Longlife III 5W-30 Öl eingesetzt. Es handelt sich hierbei um ein Mehrbereichsöl. Das bedeutet, dass es fast in allen Klimazonen eingesetzt werden kann und somit Aussentemperaturen zwischen -30 und +30 Grad standhält. Früher würde das Motoröl nach Jahreszeit gewechselt. Mit dem Mehrbereichsöl lassen sich heute die Eigenschaften von Sommer- und Winteröl in sich vereinen. Eine wichtige Eigenschaft des Öls stellt die Viskosität, die Zähflüssigkeit, dar. Mehrbereichsöle zeichnen sich dadurch aus, dass sich ihre Viskosität bei unterschiedlichen Temperaturen nicht mehr so stark ändert.

Ausblick in die Zukunft

Wie sieht die Zukunft des Motoröls aus? Zum einen werden die Serviceintervalle länger und es gibt immer mehr Motoren mit weniger Ölvolumen. Zudem befindet sich das Motoröl in einem klassischen Verdrängungsmarkt. Es werden immer mehr Fahrzeuge mit kleinerem Hubraum, Hybrid-, Erdgas- oder Elektromotoren in Verkehr gesetzt. Dadurch werden vermehrt auch Fahrzeuge in der Garage anzutreffen sein, die gar kein Motoröl mehr benötigen. Diese Umsatzeinbussen werden signifikant sein. Hinzu kommt, dass die Anforderungen an ein Motoröl in Bezug auf Temperaturbeständigkeit, Schmierung, Korrosionsschutz, Scherstabilität und Alterungsbeständigkeit kontinuierlich steigen. Diese Anpassungen haben höhere Herstellungskosten zur Folge und diese müssen wiederrum dem Endkunden verrechnet werden können. Dies alles sind Faktoren, die das Schmierstoffgeschäft prägen werden.

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